Zunächst noch ein bisschen Statistik aus dem entsprechendem Bundesamt, dann eine kurze Analyse und ein paar Vorschläge für die dringend notwendige Nivillierung der sozioökonomischen Unterschiede:
Die durchschnittlichen Bruttomonatsgehälter von Angestellten in Deutschland sortiert nach Männlein und Weiblein
Währung: EUR
Jahr: 2003
Quelle:
www.destatis.de (Homepage des Statistischen Bundesamts)
Immer zuerst der Gesamtschnitt, dann der Verdienst Mann und dann Verdienst Frau:
Deutschland
3 304
3 693
2602
Baden-Württemberg
3 483
3 889
2 677
Bayern
3 470
3 858
2 699
Berlin
3 190
3 600
2 708
Brandenburg
2 530
2 849
2 210
Bremen
3 485
3 858
2 599
Hamburg
3 644
4 043
2 976
Hessen
3 562
3 890
2 936
Mecklenburg-Vorpommern
2 269
2 544
2 008
Niedersachsen
3 138
3 488
2 432
Nordrhein-Westfalen
3 324
3 709
2 609
Rheinland-Pfalz
3 246
3 583
2 585
Saarland
3 070
3 436
2 356
Sachsen
2 490
2 800
2 135
Sachsen-Anhalt
2 487
2 811
2 144
Schleswig-Holstein
3 076
3 425
2 461
Thüringen
2 428
2 743
2 062
Bei den Arbeiterlöhnen muss man je nach Bundeland 500 bis 1 000 € abziehen.
Ich muss mich da auch wundern. Nicht nur, das gar nicht mal so viele Arbeiter, Handwerker, Krankenschwestern, u.s.w. den angeblichen Durchschnittslohn bekommen.
Das sieht bei Angestellten ganz genauso aus! Und bei Beamten ebenfalls.
Auch z.B. eine Richterin am Amtsgericht erreicht innerhalb der ersten Jahre gerade mal ca. 2.400 EUR brutto im Monat - und die hat Abi, studiert, ein Referendariat gemacht und sollte möglichst unbestechlich gehalten werden. Sie ist ausserdem im sogenannten gehobenen Dienst. Das Einkommen ist dagegen kleiner als ein Mittleres.
Was sollen da die Beamten aus dem mittleren Dienst erst sagen?
Dafür gibt es haufenweise Beispiele, hier noch eins: Ein Studienrat an einem Gymnasium, ebenfalls gehobener Dienst. Er erhält A 13. Das sind brutto ebenfalls etwa 2''4' im Monat.
Aber hören wir mit den Beispielen auf. Und suchen Erklärungen für die Statistik:
Natürlich gibt es Leute, die den Schnitt hochreißen. Es sind auch nur wenige. Und die verdienen - sorry, bekommen bzw nehmen sich, ist wohl richtiger- einen Batzen, der sich gewaschen hat.
Manager deutscher Konzerne kommen z.B. auf Jahreszuwendungen von 10.100.000 Euro (Das hat z.B. Ackermann im Jahr 2004 allein von der Deutschen Bank bekommen - und der hat sicher noch mehr bezahlte Posten in Aufsichtsräten u.ä. und außerdem Einkünfte aus Kapitalvermögen.....).
Naja: Bei einer angenommenen 7 Tage Woche, einem 12 Stunden Tag und das ganze 365 Tage im Jahr macht das einen Stundenlohn von EUR 2.305,90. Das bekommt eine Frau in Meck-Pomm oder in Thüringen nicht mal im Monat!!
Dafür bekommt so ein Entscheidungsträger eines Großunternehmens monatlich nach Adam Riese etwa 841 666,-- Euro. Das bekommt ein Druchschnitts-Otto nicht einmal in einem ganzen Jahr! Und von einem 1€-Jobber wollen wir gar nicht erst reden....
Da Ackermann nur ein recht kleiner Fisch, also eigentlich auch ein 1€-Jobber, unter den Großverdienern Deutschlands ist (informiert euch mal, was die Albrecht Brüder oder BMW-Spitzenabsahner bekommen - das kann man gar nicht mehr glauben!!!), wird leicht verständlich, warum es den Deutschen so richtig super geht.
Vielleicht sollte man neben der Einführung von Mindestlöhnen auch gleich Höchstlöhne einführen? Z.B.: Niemand darf über 100mal oder 1000mal mehr bekommen als der geringste Verdiener. ODER: Ein Manager darf nicht über 500mal (pro Stunde) so viel bekommen wie der, der in seinem Betrieb am geringsten bezahlt wird.
Oder man koppelt die Managergehälter auch noch an den Grad der Beschäftigung - und zwar so rum: je mehr Beschäftigte (in Relation zur Produktionsmenge) ein Unternehmen hat, umso höher dürfen die Managergehälter sein. Bei diesem letzten Beispiel gibt es aber viele Probleme die mich selbst nicht überzeugen. Die beiden anderen Vorschläge finde ich aber sogar selbst gut!!
Auch die größe von Privatvermögen könnte nach einer ähnlichen Formel begrenzt werden. Alles was über der ermittelten Grenze liegt, muss entweder verschenkt (auch an Ehefrauen, Kinder,....), gespendet oder dem Staat zur Verfügung gestellt werden.
Da die Finanzmärkte international sind, müsste so eine Begrenzung ebenso international durchsetzt werden.....da sind sie wieder: die Probleme.....
Manche mögen fragen: Wozu sollen die Unterschiede im Besitz ausgeglichen werden? Bist du ein Kommunist? Oder bist du einfach nur neidisch?
Meine Antwort auf derlei unüberlegte Fragerei ist:
Mir liegt am sozialen Frieden in der Umgebung in der ich lebe. Deshalb sollten die angesprochenen Unterschiede zumindest angeglichen, wenn auch nicht komplett ausgeglichen werden.
Passiert das weder freiwillig durch den reichtsten, etwa 6%-großen, Bevölkerungsanteil noch durch die Gesetzgebung, die diesem Bevölkerungsteil recht gefügig ist, wird sich nämlich ein solcher Ausgleich gewitterartig ereignen.
In diesem Zusammenhang wird sogar schon an die Französische Revolution erinnert. Die geschichtlichen Tatsachen sprechen für sich: Auch in der Zeit vor der Franz. Revolution ist der Gegensatz zwischen Spitzenverdienern und Geringverdienern immer krasser geworden.
Die Geldelite heute scheint zu glauben, Geschichte wiederhole sich nicht und der allgemein höhere Lebensstandard (fast keiner muss verhungern oder erfrieren) biete Sicherheit vor Ereignissen wie vor über 200 Jahren. Oder dieser Geldadel bemerkt die Unterschiede gar nicht. Alle, die sie kennen haben ja so viel und spielen Golf, fahren Luxuskarossen, kleiden sich rein und fein, haben persönliche Fitnesstrainer, besitzen ganze Straßenzüge und Stadtteile, usw.
Soviel also auch dazu, ob ich ein Neider oder Kommunist sei: Nein. Ich liebe nur Ruhe, Frieden und eine gerechte Ordnung.