Ich weiß nicht, ob das hier überhaupt das richtige Unterforum ist, aber vielleicht geht's ja doch anderen ähnlich, gerade wenn man wie viele hier auch beruflich viel vorm Rechner hängt. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass mein Alltag immer gleichförmiger wird, ohne dass ich das bewusst so geplant hätte. Ich stehe auf, mache meinen Kaffee, klappe den Laptop auf, und dann verschwimmt der Tag so vor sich hin. Manchmal denke ich, ich müsste dankbar sein, weil ich ja eigentlich alles habe, was ich brauche – ein Dach überm Kopf, Strom, Internet, keine akuten Sorgen. Und trotzdem ist da so eine diffuse Müdigkeit, kein klassisches „ich bin müde und muss schlafen“-Gefühl, sondern eher so eine innere Mattheit.
Ich bin Webentwickler, arbeite seit Jahren von zu Hause, und dachte eigentlich, ich hätte das gut im Griff mit Work-Life-Balance. Aber irgendwie ist das in letzter Zeit mehr Work-Work-Balance geworden. Ich ertappe mich immer öfter dabei, wie ich Dinge mechanisch erledige – Mails, Code, Updates – ohne richtig da zu sein. Am Wochenende will ich dann was anderes machen, aber das endet meistens damit, dass ich Serien schaue oder am Handy hänge. Also nicht mal bewusst entspannen, sondern eher so ein Treibenlassen im Leerlauf.
Was mir auch aufgefallen ist, ist, wie sehr mich Kleinigkeiten im Alltag plötzlich stressen. Zum Beispiel habe ich neulich ewig rumprobiert, wie ich bei meiner neuen Schreibtischlampe den
Schattenwurf bei der Beleuchtung vermeiden kann, weil ich das Gefühl hatte, das flackert sonst auf den Monitor und macht mich irgendwie wahnsinnig. Vor ein paar Jahren hätte ich da einmal umgestellt, fertig. Jetzt kann ich mich in sowas richtig reinsteigern. Ich frage mich, ob das nur an mir liegt oder ob diese Daueranspannung gerade irgendwie Teil unserer Zeit ist.
Ich hab bewusst kein konkretes Problem oder eine Frage – es ist eher dieses Gefühl, dass etwas nicht stimmt, obwohl objektiv alles okay ist. Vielleicht kennt jemand dieses Gefühl, so eine Mischung aus zu viel und zu wenig. Zu viel Input, aber zu wenig Substanz. Ich wollte das einfach mal loswerden. Vielleicht habt ihr Gedanken dazu oder kennt Strategien, wie man aus diesem inneren Leerlauf rauskommt. Nicht gleich mit irgendwelchen Methoden oder Programmen, sondern einfach im Alltag, ohne gleich das ganze Leben umkrempeln zu müssen.
Würde mich freuen, wenn jemand was dazu sagen mag. Vielleicht ist das ja doch nicht nur mein eigenes Gedankenkarussell.